Meditative Übung
Stilles, inneres Loslassen.
Alle, die in sich ein Bedürfnis verspüren, innerlich tief zu entspannen, können durch diese Übung eine wesentliche und wertvolle Hilfe bekommen. Obwohl der Schlaf und das Wachsein nach außen hin gegensätzlich erscheinen, ergänzen sie sich gegenseitig; dasselbe gilt auch für unser „Jemand-sein“ und das „Niemand-Bestimmtes-sein“!
Auf der körperlichen Ebene ist es selbstverständlich, dass wir tief ausatmen müssen, wenn wir wieder tief einatmen wollen; auf einer tieferen Ebene gilt dasselbe – es ist notwendig, all die unnötigen Fixierungen und Verhärtungen, die sich innerlich ansammeln, loszulassen, so dass wir wieder neu, frisch und auf eine leichte und harmonische Weise mit unserem ‘Jemand-sein’ umgehen können.
Die Übung ist für jeden möglich, der bereit ist, bei sich zu bleiben und der wahren Natur seines ‚Selbst‘ zu begegnen. Wir setzen uns bequem hin und schließen die Augen – es ist gut, dabei den Rücken so gerade wie möglich zu halten – und beobachten, was sich alles in uns abspielt. Richte deine Aufmerksamkeit auf alles, was in dir vor sich geht; egal, in welchem Zustand der Körper und der Verstand sind oder welche Gedanken oder Gefühle da sind. Beobachte ebenfalls all die Spannungen oder Konflikte, die da sind und finde heraus, welche Identifikationen hinter all dem zu finden sind !
Schaue genau und mutig hin, mit welcher Vorstellung eines ‚ich‘, ‚mir‘ oder ‚mein‘ in diesem Moment eine Identifikation stattfindet. Sobald dir diese Identifikation klar ist, lasse sie von innen her los. Erkunde noch weiter und nimm wahr, welche Identifikation unterschwellig noch vorhanden ist, die den Eindruck vermittelt‚ vom Ganzen getrennt zu sein! Bleibe ganz wach und betrachte die verborgenen Identifikationen auf den verschiedenen Ebenen und lasse sie los. Gehe auf diese Weise tiefer, ohne an irgendeiner bestimmten Rolle, Vorstellung oder Wissen festzuhalten und lasse alle Identifikationen, die du beobachtest, los. Bleibe dabei innerlich locker und entspannt, ohne jemand Bestimmtes zu sein.
Es kann sehr entspannend wirken, wenn wir, ohne jede Anstrengung, uns an einem sogenannten ‚Ich‘ festzuhalten, ganz wach und präsent bleiben und auf diese Weise für die Natur empfänglich werden. Es ist hilfreich, sich bei dieser oder auch anderen Übungen und Methoden daran zu erinnern, an keiner Vorstellung oder Erwartung von Entspannung, Freude oder Schönheit festzuhalten, auf die bei der Beschreibung der Übung hingewiesen wurden. Sonst kann durch diese Erwartung, an die wir uns klammern, unsere Energie im Verstand verhaftet bleiben und uns daran hindern, in der Gegenwart total und empfänglich zu sein. Wenn uns die Bedeutung und der Wert einer solchen Übung einmal klar sind, ist es gut, alle Kalkulationen und Erwartungen bezüglich des Ergebnisses fallen zu lassen, sobald wir tatsächlich damit beginnen. Obwohl eine Intensität nötig ist, gehe dennoch leicht und spielerisch mit der Übung um.
Wenn wir auf diese Weise tiefer gehen, können wir allmählich mit einer Dimension der Realität in uns vertraut werden, die grundlegender und wesentlicher ist und keine Angst, kein Gespalten sein und keine Störungen kennt…
Begrenze die Dauer dieser Übung auf eine Stunde und sei innerlich entschlossen, am Ende dieser Stunde, aus diesem entspannten Zustand wieder in das Alltagsleben zurückzukehren; dazu es ist hilfreich, eine Uhr oder etwas Ähnliches zu benutzen. Danach ist es gut, zu leichter Musik tanzend, den Moment, das Leben zu feiern.
Diese meditative Übung findet immer montags um 18.30 Uhr in der UMA-Akademie im Life Surfers House in Freiburg statt.